Perspektive wechseln.

Marken konsistent gestalten bedeutet Multiperspektivität anerkennen.

Wer Multiperspektivität bewusst nutzt, gewinnt einen Mehrwert.

Eine Marke soll möglichst konsistent wahrgenommen werden. Um das zu erreichen, setzen die meisten Unternehmen auf ein starr definiertes Erscheinungsbild: eine geschlossene Marke.
Für den Kunden kann sich jedoch aus unterschiedlichsten Perspektiven ein widersprüchliches Bild der Marke ergeben.

Digitale Medien ermöglichen radikale Transparenz, der sich Marken stellen müssen: Eine kritische Öffentlichkeit beurteilt Marken streng nach authentischem Handeln. Mitarbeiter, Bewerber, Zulieferer und Dienstleister sind Multiplikatoren, die ihre Erfahrungen mit dem Unternehmen mit anderen teilen. So vervielfacht sich die Zahl der Touchpoints, an denen die Marke inkonsistent und gegensätzlich zur angestrebten Positionierung wahrgenommen werden kann.
Das rückt die Handlungsweise der Unternehmensführung und jedes einzelnen Mitarbeiters in den Mittelpunkt: Eine Unternehmenskultur, die zur Markenpositionierung passt, ist Basis einer erfolgreichen offenen Marke. Eine ganzheitliche Betrachtungsweise und ein antiautoritäres Verständnis von Markenführung führt zu einem umfassenden und überzeugenden Markenerlebnis, das soziokulturellen Entwicklungen folgen kann, ohne an ihnen zu zerbrechen.

Geteilt? — Vereint? Eine Frage der Perspektive

Den Gedanken der Multiperspektivität haben wir in unserem Entwurf für ein Freiheits und Einheitsdenkmal umgesetzt.

Dienten Denkmäler früher der Machtdemonstration, geht es in unserem Entwurf um die Beziehung zwischen Denkmal und Rezipient: Der Betrachter wird zum Akteur. Er positioniert sich zum Denkmal und nimmt neue Perspektiven ein. Neben der harmonischen Einheit des Kreises ergeben sich weitere Wahrnehmungsmöglichkeiten. Die beiden Hauptelemente stehen sich isolierte gegenüber, nähern sich einander an oder überschneiden sich. Differente Deutungen werden provoziert: Deutschland war geteilt und ist nun wieder vereinigt. / Die Einheit ist z. Bsp. wirtschaftlich und mental noch nicht abgeschlossen. / Ob die deutsche Einheit für vollzogen gehalten wird, ist abhängig von der eigenen Perspektive.

Corporate Design für die deutsche Einheit

    Das Denkmal als offene Marke eines historischen Ereignisses. Unser Beitrag zum Wettbewerb »Ein Denkmal für Freiheit und Einheit« der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED Diktatur wurde mit dem 1. Preis ausgezeichnet.


  • Publiziert in:

    Kursbuch Geschichte / Neue Ausgabe, Cornelsen Verlag Berlin 2009
  • Medienecho:

    Artikel auf www.WELT.de
    Artikel auf www.baunetz.de
  • Schlagworte

    + Einheitsdenkmal Berlin
    + Multiperspektivität
    + Stiftung Aufarbeitung der SED Diktatur
    + Denkmal
    + Wiedervereinigung